Operatives Marketing: Definition, Aufgaben & Umsetzung

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Marketing ist nicht gleich Werbung: Auch wenn es im ersten Moment so einfach scheint, fällt darunter weit mehr als lediglich das Instrument der Marketingkommunikation. Welche Bereiche zum Operativen Marketing zählen, wie sich dieses vom Strategischen Marketing unterscheidet und welche Punkte bei der Umsetzung zu beachten sind, erklären wir euch hier.

1. Was genau ist Operatives Marketing?

Operatives Marketing beschäftigt sich nicht mit langfristig angelegten Zielen und Aufgaben, sondern mit konkreten Vorgehensweisen innerhalb eines verhältnismäßig kurzen Zeitfensters. Dies betrifft unter anderem täglich anfallende Anforderungen. Vorteil an diesen kurzfristig angelegten Zielen ist, dass schnell reagiert werden kann: Erweisen sich manche vordefinierten Punkte als nicht sinnvoll, ist eine direkte Intervention möglich und der Prozess kann zeitnah angepasst werden. Der Fokus liegt bei der operativen Ebene auf einem zügigen Absatz von Dienstleistungen und Produkten. Langfristig angelegte Ziele wie der Aufbau eines Images sind nicht Teil des Operativen Marketings und lassen sich nur schwer verändern, wenn sie einmal festgelegt sind.

Das Operative Marketing unterscheidet sich nicht nur hinsichtlich der Zeitfaktoren und seiner Ziele, sondern auch in Bezug auf die Verantwortlichkeit sowie Risikofaktoren vom Strategischen Marketing. Im Folgenden finden Sie einen Vergleich zwischen den beiden Bereichen:

Genau genommen bietet das Strategische Marketing die Grundlage für das Operative Marketing: Die langfristig ausgelegten Ziele im Rahmen des Strategischen Marketings werden auf operativer Ebene in heruntergebrochener Form auf täglicher Basis verfolgt. Es werden demnach zuerst auf strategischer Ebene die Voraussetzungen geschaffen, die für die Umsetzung auf operativer Ebene benötigt werden.

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2. Bereiche, Themenfelder und Aufgaben des Operativen Marketings

Oberstes Ziel des Operativen Marketings ist es, den Marketing-Mix umzusetzen. Hierbei werden, von Strategien und Plänen ausgehend, konkrete Aktionen definiert, welche durch folgende Instrumente erreicht werden sollen: Product, Price, Place und Promotion. Diese werden auch als die „vier P“ bezeichnet und können als Produkt-, Preis, Vertriebs- und Kommunikationspolitik ins Deutsche übersetzt werden.

Produktpolitik

Eine Aufgabe im Rahmen des Operativen Marketings ist es, festzulegen, welche Produkte und Dienstleistungen angeboten werden. Zu diesem Prozess gehören auch das Definieren eines konkreten Designs und Qualitätsstandards, die Benennung des Artikels sowie Überlegungen zur Produktverpackung und Gewährleistung.

 

Preispolitik

Operatives Marketing beschäftigt sich zudem mit der Preisgestaltung: Während der Kunde bevorzugt, möglichst wenig zu bezahlen, haben Händler das Ziel, einen guten Preis für ihre Ware zu erhalten. Es zählt demnach zu den Aufgaben, diese beiden Standpunkte zu berücksichtigen und zu überlegen, welches Preissegment angemessen ist. In diesen Bereich fallen auch Überlegungen hinsichtlich etwaiger Rabatte, die an den Kunden weitergegeben werden sollen.

 

Vertriebspolitik

Hierbei geht es um Entscheidungen, welche die Distribution des Produkts beziehungsweise der Dienstleistung betreffen. Mögliche Aspekte sind beispielsweise die Entscheidung zwischen einem rein stationären Angebot oder einem Angebot, das die Online- und Offline-Welt miteinander verbindet. Darüber hinaus muss bei diesem Prozess festgelegt werden, ob die Waren direkt verkauft oder andere Händler dazwischengeschaltet werden sollen.

 

Kommunikationspolitik

Aufgabe des Operativen Marketings ist es auch, sich um die Kommunikation mit potenziellen Kundenstämmen zu kümmern. Dazu zählt unter anderem Werbung in allen erdenklichen Formen: Denkbar ist beispielsweise Werbung im TV oder an einem Stand, an dem das Produkt ausprobiert werden kann.

3. Umsetzung von Operativem Marketing: Unsere 3 Tipps

Damit ihr auf operativer Ebene effizient agieren könnt, lohnt es sich, einen genauen Plan aufzustellen und einige wichtige Aspekte zu beachten. Mit den folgenden Tipps könnt ihr die Aufgaben und Ziele im Rahmen des Operativen Marketings erfolgreich umsetzen:

  1. Professionelles Projektmanagement betreiben: Effizientes Projektmanagement geht damit einher, dass zunächst genau definiert wird, weswegen das Projekt ins Leben gerufen wurde, welche Ergebnisse damit erzielt werden sollen und welche Interessensgruppen davon betroffen sind. Wichtig dabei ist, dass die genauen Rollen innerhalb des Projekts verteilt werden. Nach Erstellung eines detaillierten Projektplans kann mit der Durchführung begonnen werden. Im Rahmen des Projektmanagements müssen auch Abweichungen von der Zielsetzung genau festgehalten und gegebenenfalls Gegenmaßen ergriffen werden.
  2. Benchmarking durchführen: Die Beobachtung der Konkurrenz ist im Rahmen des Operativen Marketings essenziell. Indem ihr erfolgreiche andere Unternehmen genau unter die Lupe nehmt, können wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, die ihr auch für euch umsetzen könnt. Doch nicht nur das: Benchmarking erweist sich auch für den bloßen Vergleich des eigenen Leistungsstandards mit dem der Konkurrenz als besonders sinnvoll, sodass ihr eure Positionierung auf dem Markt leichter herausfinden könnt.
  3. Wertschöpfungskette erstellen: Um seine eigenen Vorgehensweisen und Ergebnisse auf Effektivität hin zu überprüfen und einen besseren Überblick über Aktivitäten im eigenen Unternehmen zu erhalten, lohnt es sich, eine Wertschöpfungskette zu erstellen. Die am häufigsten verwendete Form ist die von Michael Porter, bei welcher alle Tätigkeiten im Unternehmen in Primär- und Sekundäraktivitäten unterteilt werden. Während die Primäraktivitäten all diejenigen Tätigkeiten von der Produktfertigung bis zum Kundenservice abdecken, stellen die Sekundäraktivitäten die Basis zur Erreichung dieser Ziele dar: Hierzu gehört beispielsweise das Personal oder die Infrastruktur. Da diese genaue Aufstellung einen guten Überblick über das aktuelle Vorgehen liefert, kann an konkreten Problemstellungen leichter angeknüpft oder auf ausgewählten Stufen der Wertschöpfungskette effizientes Benchmarking betrieben werden.