Hands-on-Mentalität: Mehr als nur ein Buzzword

Quelle: iStock.com/Poike

In Stellenanzeigen kann der Begriff Hands-on-Mentalität bei Bewerbern schon mal für Verwirrung sorgen und sogar abschreckend wirken. Was sich hinter dem Begriff genau verbirgt, warum nicht nur Bewerber, sondern auch Unternehmen die Bedeutung kennen sollten und wie wir diese Kompetenz bei uns leben, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

1. Was bedeutet Hands-on-Mentalität? Eine Definition

Die Bildhaftigkeit des englischen Begriffs stellt die wichtigsten Aspekte des Begriffs bereits heraus:

Bei Hands-on geht es darum, dass „Hand an etwas“ gelegt wird; es gilt also, sprichwörtlich die Ärmel hochzukrempeln und tatkräftig mitanzupacken. Ein Mitarbeiter mit Hands-on-Mentalität zeichnet sich vor allem durch Durchsetzungskraft, Handlungsorientierung und Zielstrebigkeit aus.

Auch Risikobereitschaft kann hier von Nutzen sein, denn: Sich in langwieriger Planung zu verzetteln, die im Endeffekt ins Leere läuft, ist weniger zielführend, als einfach loszulegen und erst auf dem Weg zu sehen, wohin die Reise geht. Das Stichwort lautet hier: Eigenverantwortlich agieren, statt bloß zu reagieren. Dies setzt eigenes, proaktives Handeln voraus, bei dem man auch über den Tellerrand blickt und bestehende Prozesse ständig hinterfragt und gegebenenfalls optimiert. Nicht zuletzt ist Zeiteffizienz bei allen praktischen Tätigkeiten ein wichtiger Bestandteil der übergeordneten Zielsetzung.

2. Hands-on-Mentalität als Stellenanforderung

Vor allem Start-ups und Unternehmen, die bewusst auf flache Hierarchien bauen, setzen auf Hands-on-Mentalität als wichtige Kernkompetenz bei Stellenausschreibungen. Der Grund: Bei diesen Firmen stehen nicht Titel oder Positionsbezeichnungen im Vordergrund, sondern der Output des gesamten Teams, der das Unternehmen nach vorn bringt. Mehr noch: Gerade kleine und junge Betriebe sind maßgeblich auf eine schnelle und dynamische Entwicklung angewiesen, um langfristig bestehen zu können. Die Leistung jedes Einzelnen fällt dabei sehr viel stärker ins Gewicht als bei Großkonzernen mit starren Hierarchien und genau abgesteckten Aufgabenbereichen.

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Auch wenn der Begriff Hands-on-Mentalität oft als inhaltslose Worthülse abgetan wird: Bewerber sollten die Anforderung weder bei der Formulierung ihrer Bewerbung noch im Vorstellungsgespräch ignorieren, sondern konkret darauf Bezug nehmen. Da mit der Bezeichnung zum Teil sehr differenzierte Vorstellungen verknüpft sind und sie von Unternehmen zu Unternehmen anders interpretiert wird, ist es wichtig, sich im Vorfeld auch über die anderen Aspekte der Unternehmenskultur zu informieren. Auf diese Weise können Bewerber einen tieferen Einblick erhalten, was der jeweilige Arbeitgeber genau mit Hands-on-Mentalität verbindet.

So stellt ihr eure Hands-on-Mentalität beim Bewerbungsprozess dar:

 

In der Bewerbung

In dem Bewerbungsanschreiben könnt ihr beispielsweise auf erfolgreich bewältigte Projekte und die eigene aktive Rolle, die ihr dabei eingenommen habt, eingehen. Einblicke dieser Art gestalten die Bewerbung lebendig und sind aussagekräftiger und glaubwürdiger, als bloße Aussagen über die eigenen Fähigkeiten.

 

Im Vorstellungsgespräch

Im Vorstellungsgespräch ist es von Vorteil, wenn ihr aktiv Fragen zur eigentlichen Tätigkeit stellt und euch nicht nur auf Rahmenbedingungen wie Gehalt, Urlaubsanspruch oder Arbeitszeiten beschränkt. Das zeigt, dass ihr euch bereits ausführlich mit dem Aufgabenspektrum der Stelle beschäftigt habt und ihr euer Interesse auf den praktischen Bezug konzentriert.

3. Hands-on-Mentalität bei Führungskräften

Viele Mitarbeiter mit Teamverantwortung tendieren oft gezwungenermaßen dazu, sich bei steigendem Aufgabenpensum und stetig wachsender Teamgröße auf die strategische Planung zu verlagern und das operative Geschäft dem Team zu überlassen. Hands-on-Mentalität bedeutet für Führungskräfte jedoch, dass sie sich dennoch tatkräftig an der Umsetzung von Aufgaben beteiligen. Das bringt gleich mehrere entscheidende Vorteile mit sich, die sich nicht zuletzt positiv auf die Stimmungslage im Team auswirken können:

  • Der Vorgesetzte begegnet seinem Team auf Augenhöhe und bleibt für sein Team nahbar
  • Er bleibt in den Prozessen verhaftet, kann aufkommende Probleme direkt nachvollziehen und effiziente Lösungsansätze entwickeln
  • Er kann die Entwicklung seiner direkten Mitarbeiter besser nachvollziehen, fördern und beurteilen
  • Kommunikationswege werden entscheidend verkürzt
  • Der Vorgesetzte wird seiner Vorbildfunktion am ehesten gerecht
  • Er kann seinen eigenen Vorgesetzten wesentlich detaillierter Auskunft geben über Entwicklungen und Probleme im eigenen Team

Tipp: Führungskräfte, die Aufgaben gezwungenermaßen an das eigene Team delegieren, sollten dennoch zumindest punktuell versuchen, bei der praktischen Umsetzung Präsenz zu zeigen. Eine sehr gute Möglichkeit bieten hierbei beispielsweise einmalige und zeitlich begrenzte Projekte, die sich jenseits des Tagesgeschäfts abzeichnen und an denen tatkräftig mitgearbeitet werden kann.

4. Gelebter Pragmatismus bei uns

Die gelebte Hands-on-Mentalität bei uns ist nicht zuletzt der Unternehmensgeschichte selbst geschuldet: So haben wir zwar das Start-up-Stadium mittlerweile hinter uns gelassen, dessen Vorzüge für die Unternehmenskultur halten wir allerdings ganz bewusst weiterhin am Leben: Jeder soll sich mit eigenen Ideen aktiv an der Entwicklung des Unternehmens beteiligen und ist wichtiger Bestandteil der Unternehmensdynamik. Dabei ist Hands-on-Mentalität in unserem Unternehmen eng mit den definierten Unternehmenswerten verknüpft, den sogenannten Core-Values. Besonders wichtig sind entsprechend der bereits dargelegten Begriffsdefinition dabei die folgenden Werte:

  • Zielorientierung
  • Proaktivität
  • Risikobereitschaft